
Thema des Podcasts
In dieser Folge spricht Lilian mit Yannic Franken, Unternehmer, Vater und Co-Founder von PairtoShare sowie Mitgründer des Jobsharing Hub, über moderne Arbeitsmodelle, die echte Vereinbarkeit ermöglichen.
Yannic teilt seine persönlichen Erfahrungen als Vater, Gründer und Pionier im Bereich Jobsharing und Tandemarbeit. Im Fokus steht die Frage, wie Arbeit so gestaltet werden kann, dass sie sich dem Leben anpasst – nicht umgekehrt. Dabei zeigt Yannic auf, warum Jobsharing nicht nur für Eltern, sondern für Unternehmen und die gesamte Gesellschaft ein zukunftsweisendes Konzept ist und wie es Flexibilität, Chancengleichheit und neue Perspektiven in die Arbeitswelt bringt.
Zum Interviewpartner
Yannic Franken ist Unternehmer, Papa von zwei Kindern und leidenschaftlicher Vertreter neuer, kreativer Arbeitsmodelle. Gemeinsam mit seiner Partnerin hat er das Beratungsunternehmen The Jobsharing Hub gegründet und setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Jobsharing in Unternehmen gezielt und erfolgreich umgesetzt wird. Mit PairtoShare, seiner zweiten Gründung, geht er noch einen Schritt weiter und bringt Talente über Tandem-Lösungen gezielt in Unternehmen – für mehr Vereinbarkeit, echte Chancengleichheit und bessere Nutzung von Potenzialen.
Yannic Franken

Was lernst du in dieser Folge?
00:01- 1:55 Intro des Gründers Yannic Franken und Idee des Job Sharings
04:40-07:08 Yannics Zitate, die ihn begleiten im Leben
07:31-24:32 Gründerstory hinter Pair to Share und Job Sharing Hub und Relevanz der Job Sharing- Arbeitsmodelle
24:33-26:22 Beispiele von Unternehmen, die Job Sharing Angebote erfolgreich umsetzen
26:23-35:43 Fokus von Pair to Share
35:44-39:22 Warum wir der Gesellschaft und der Gen Z nicht gerecht werden und was Vereinbarkeit wirklich heißt
39:22-43:49 Was wir von unseren Kids lernen und warum die Arbeit zur Lebensphase passen sollte
45:13-49:00 Vereinbarkeit und „Marienkäfermomente“ im Papa-Alltag
49:01-50:42 Generationsübergreifende Einflüsse im Gründerleben von Yannic
50:43-56:30 „Strukturierte Entschleunigung“ und wie Yannic Kampfsport gegen Stress hilft
56:31-60:00 Yannics Wunsch an einen Glückskäfer für Eltern, Familien, Kinder
Jobsharing als Arbeitsmodell der Zukunft – Mehrwert für alle Seiten:
Wie kann man sich beruflich weiterentwickeln, wenn man die Motivation dazu hat, aber zeitlich gerade nicht so verfügbar ist, wie man das vorher war, sprich nicht in Vollzeit.
Job sharing bedeutet mehr als „Zwei teilen sich einen Job”.
Yannic zeigt auf, warum Unternehmen vom gebündelten Know-how, der breiteren Perspektive und oft auch von einer höheren Resilienz der Tandems profitieren. Gleichzeitig ermöglicht Jobsharing Fachkräften, die nicht in Vollzeit arbeiten können oder wollen, anspruchsvolle Jobs – gerade in Führungspositionen. Richtig umgesetzt, wird es so zur echten Win-win-Situation für beide Seiten.
"Job sharing ist wirklich ein sehr, sehr gutes Modell in puncto Vereinbarkeit.“
Yannic Franken
Yannics persönliche Vereinbarkeitsgeschichte:
Die Geburt seines Sohnes stellte Yannic und seine Partnerin Svenja, die selbst Karriere im Konzern machte, vor die Frage: Wie schaffen wir gleichberechtigte Elternschaft ohne beruflich zurückzustecken? Die Antwort: Beide stiegen ins Jobsharing ein, sie bei Coca-Cola, er in einem Start-up. Diese Erfahrung prägte ihn nachhaltig und legte den Grundstein für seine heutige Mission.
Beide Partner wollten ihre Karriere nicht aufgeben, aber gleichzeitig für ihr Kind da sein. Dieser Schritt führte Yannic und Svenja zu der Erkenntnis, dass Jobsharing nicht nur für Eltern, sondern für alle Menschen eine Lösung sein kann, die berufliche Ambitionen und private Verpflichtungen miteinander in Einklang bringen möchten. Dies stellte sich als eine der zentralen Motivationen hinter der Gründung von PairtoShare und dem Jobsharing Hub heraus.
"Job sharing rechnet sich – wenn Unternehmen es richtig angehen“
Yannic Franken
Jobsharing als Chance für Unternehmen und Mitarbeiter:
Yannic erklärt, dass Jobsharing nicht nur eine Lösung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist, sondern auch eine strategische Chance für Unternehmen, besonders in Zeiten des Fachkräftemangels. Unternehmen, die Jobsharing ernsthaft umsetzen, erkennen die unternehmerischen Mehrwerte, die aus dieser Arbeitsweise resultieren. Dabei hebt er hervor, dass Jobsharing nicht einfach eine moralische Entscheidung für Arbeitgeber sein sollte, sondern auch eine wirtschaftliche Entscheidung, die klare Unternehmensziele verfolgt.
Viele Firmen fürchten Mehrkosten oder organisatorische Hürden. Yannic räumt mit diesen Vorurteilen auf:
“Wenn Stellen gezielt für Jobsharing geeignet gemacht werden und der Mehrwert, etwa höhere Innovationskraft, bessere Fachkräftebindung oder breitere Expertise mitgedacht wird, rechnet sich das Modell langfristig für Unternehmen”.
"Arbeitsmodelle müssen individueller, flexibler und zukunftsfähig werden und das geht nur, wenn man selbst die Strukturen mitgestaltet.”
Yannic Franken
Von Konzernwelt zu Startup – warum Yannic heute lieber selbst gestaltet:
Langeweile im Job? Für Yannic ein rotes Tuch. Nach Stationen bei SAP, Oracle & Co. entschied er sich dafür, selbst zu gründen.
„Ich langweile mich relativ schnell. Das ist auch einer der Gründe, warum ich ein paar Stationen schon hinter mir habe. Und so bin ich da gelandet, wo ich jetzt heute bin, nämlich CEO bei PairtoShare.“
Diese Worte verdeutlichen, dass Yannic immer auf der Suche nach innovativen und flexiblen Lösungen für sich und andere war.
Er gibt zu, dass Jobsharing auch seine eigene berufliche Entwicklung gefördert hat. Er hat erkannt, dass das Jobsharing-Modell nicht nur in einer frühen Lebensphase, sondern auch in verschiedenen Karriereschritten eine enorme Flexibilität ermöglicht.
Heute ist Yannic CEO von „PairtoShare“ und Mitgründer des „Jobsharing Hub“. Für ihn die konsequente Weiterentwicklung seiner Vision.
"Kein Talent darf ungenutzt bleiben, nur weil wir das nicht organisiert kriegen."
Yannic Franken
Das Wachstum von Jobsharing in der Arbeitswelt
Yannic spricht auch über das Wachstum von Jobsharing und Tandemarbeit in der Arbeitswelt. Zehn Jahre nach seiner ersten Erfahrung mit Jobsharing stellt er fest, dass das Modell zunehmend aus der Nische heraustritt, aber noch viel Potenzial zur Skalierung hat.
„Das Modell Jobsharing gibt es ja schon eine ganze Weile. Die Idee ist eigentlich nicht neu. (…) Es gab das Modell, aber es war sehr stark in dieser Nische, und ich würde sagen, jetzt, zehn Jahre später, haben wir es geschafft, dass es ein wenig aus der Nische herauskommt.“
Er nennt auch Beispiele aus der Startup-Branche sowie von großen Unternehmen wie Beiersdorf, die Jobsharing erfolgreich implementiert haben.
„Beiersdorf in Hamburg ist wirklich vorbildlich, was den programmatischen Ansatz angeht. Da habe ich wirklich viel Respekt vor.“
„Das Modell muss unternehmerisch Sinn machen und darf nicht als Goodwill des Arbeitgebers wahrgenommen werden.“
Yannic Franken
Pair to Share – wie Matching im Tandem funktioniert:
Die Entwicklung des Jobsharing Hub und PairtoShare geht über die Unterstützung des Jobsharing-Tandems hinaus. Yannic und sein Team arbeiten mit PairtoShare nun daran, das Modell auch im Bereich Talentgewinnung und Personalentwicklung zu etablieren. Sie möchten nicht nur eine Plattform für Jobsharing bieten, sondern auch aktiv zur Skalierung dieses Modells in Unternehmen beitragen.
Yannic betont dabei die Wichtigkeit, dass Unternehmen Jobsharing als strategisches Ziel begreifen und sich nicht nur als „guter Arbeitgeber“ sehen. „Das Modell muss unternehmerischen Zielen dienen. Das vertreten wir auch bis heute sehr klar.“
Mit der Plattform „PairtoShare“ bringt Yannic das Prinzip Jobsharing mit seinem Team auf ein neues Level. Die Plattform verknüpft interessierte Fachkräfte, die einen Job im Tandem ausfüllen wollen, mithilfe eines fundierten Matching-Algorithmus, inklusive Stellenbörse. Unternehmen profitieren davon, weil der gesamte Prozess effizient und praxistauglich bleibt. Für Bewerber:innen wird es endlich greifbar, passende Tandempartner:innen und Jobs zu finden.

"Vereinbarkeit geht uns alle an — Eltern, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt."
Yannic Franken
Wie Vereinbarkeit den Jobmarkt verändert
Für Yannic ist es besonders wichtig, dass Menschen sich nicht in Schubladen stecken lassen und die Arbeitswelt für alle Lebensphasen geöffnet wird.
Yannic spricht auch darüber, wie das Thema Vereinbarkeit weit über die klassischen Fragen der Elternzeit hinausgeht.
Vereinbarkeit ist kein „Mütterthema“ – es betrifft alle Generationen:
Yannic spricht im Podcast-Interview für MARIENKÄFERMOMENTE®
Klartext: Vereinbarkeit wird oft zu eng gedacht. Es geht nicht nur um junge Mütter, sondern um die Gestaltung von Arbeit entlang individueller Lebensphasen – für Väter, pflegende Angehörige, politisch Engagierte oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Auch die Wünsche der jungen Generation nach mehr Sinn, Flexibilität und Selbstbestimmung müssen endlich ernst genommen werden.
"Die Arbeit muss zur Lebensphase passen und nicht umgekehrt.“
Yannic Franken
Achtsamkeit & strukturierte Entschleunigung – was hilft im stressigen Gründeralltag:
Auch wenn Yannic von sich selbst sagt, dass er beim Thema Achtsamkeit noch Lernpotenzial sieht: Struktur, bewusste Pausen und Sport, insbesondere Kampfsport, helfen ihm, den Alltag als Gründer, Vater und Unternehmer auszubalancieren. Sein wichtigstes Learning: Gerade unter Druck bringt hektisches Gegensteuern oft nichts – Ruhe, Klarheit und Raum schaffen führen langfristig weiter.
"Wenn du den Druck immer annimmst und immer sofort versuchst, mit aller Macht dagegen zu arbeiten, schaffst du es vielleicht, aber das ist unglaublich aufreibend.“
Yannic Franken
Papa sein als täglicher Perspektivwechsel – was Yannic von seinen Kindern lernt:
Teamwork, Achtsamkeit und Eigenverantwortung fangen früh an. Yannic erzählt in der Podcastfolge, wie ihn Gespräche mit seinem Sohn und seiner Tochter immer wieder daran erinnern, Arbeit und Leben bewusster in Einklang zu bringen – und warum es für ihn ein Privileg ist, beide Welten aktiv mitzugestalten.
Yannics Wunsch an einen Glückskäfer
Der Job muss zu unserer Lebensphase passen. Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen organisatorisch und gesellschaftlich.
Kein Talent darf ungenutzt bleiben, nur weil wir das nicht organisiert kriegen. Das wünsche ich mir.
Du willst mehr zu Yannic erfahren:
Über den MARIENKÄFERMOMENTE® Podcast
Der Podcast “Achtsamkeit für Eltern von MARIENKÄFERMOMENTE®”- von und mit Lilian Güntsche-Hilgendag – Achtsamkeitsautorin, Mindful Parenting, Life Design & Agile Coach sowie internationale Beraterin für (digitale) Transformation – ist der neue Gelassenheits-Tipp für working Moms & Dads. In abwechslungsreichen Gesprächen mit inspirierenden Gästen aus u.a. Bereichen der Gesundheitsbranche, Achtsamkeitspraxis, Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation sowie mit Role Models für Vereinbarkeit aus Arbeit und Familie thematisiert Lilian in ihren Gesprächen, wie wir die Welt wieder etwas mehr aus Kinderaugen sehen können. Zum Beispiel durch das »Zählen von Marienkäferpunkten«.
In wie fern sind sog. MARIENKÄFERMOMENTE® ein Erfolgsgeheimnis zu mehr Gelassenheit? Wie können wir den konstanten Wandel durch eine agile Haltung meistern, um besser mit Stress umgehen zu können? Wie können wir Achtsamkeit in den Familienalltag integrieren? Wie können leistungsorientiere Eltern das „Loslassen“ lernen, ohne die eigenen Träume aus den Augen zu verlieren? Diese und weitere Fragen sind Themen, die im Podcast beleuchtet werden. Der Podcast „Achtsamkeit für Eltern“ erschien begleitend zu Lilians Buch „Gelassen und agil dank Kindern“.
Achtung: Dieser Podcast könnte zu ganz neuen Sichtweisen führen und ist geballt mit Tipps und Impulsen! Weitere Infos und Anfragen hier auf www.marienkäfermomente.jetzt und via Email an info@marienkaefermomente.jetzt
Themenfokus in der 28. Podcast-Folge:
#Vereinbarkeit
#WorkLifeBalance
#NewWork
#FlexibleArbeitsmodelle